Grosser Auftritt mit den Hochrädern am Sechseläuten
Die Anfrage des Sportmuseums Basel für eine Teilnahme der Hochradfahrer aus dem Velomuseum Rehetobel konnte das Leitungsteam nicht negativ beantworten. Ein Auftritt vor ganz grossen Publikum, in der Zürcher Bahnhofstrasse und gleichzeitig ein Auftritt im Namen des Kantons Basel Stadt bedeutete für die Ausserrhoder Velofreunde denn doch einiges. Mit Daniel Bartholdi, Fritz Dornbirer, Emil Kellenberger und François Cauderay nahmen innerhalb der Basler-Delegation von knapp 500 Personen die vier Velofreunde aus dem Appenzellerland den Umzug unter die Hochräder, durch die Zürcher Innenstadt hinaus zum Sechseläutenplatz beim Bellevue. François Cauderay betrachtet es einerseits als eine Ehre, mit den Hochrädern den Kanton Basel Stadt vertreten zu dürfen und anderseits auch ein grosses Erlebnis, vor dieser überwältigenden Kulisse Hochrad zu fahren. Und zum kompletten Erlebnis trug zweifellos die einwandfreie Organisation der Veranstaltung bei.
Positiv überrascht waren die Ausserrhoder Veloakteure bereits bei der Ankunft auf dem für sie vorgesehenen Parkplatz an der Werdmühlestrasse. Zur grossen Freude des Chauffeurs Daniel Bartholdi brauche nicht rückwärts in den Parkplatz gefahren werden. Ehe das Warten und Besammeln begann, wurde für das leibliche Wohl auf dem Lindenhof gesorgt. Das Zelt war in diesem Moment das Ziel aller Beteiligten. Und hier wurde fast ausschliesslich Baseldeutsch gesprochen. Beim Betreten des Zeltes spielte die Polizeimusik der Stadt Basel. Trommelwirbel erklangen und anschliessenden auch die Kantonshymne „Basel a mim Ry“. Die Stimmung stieg und männiglich erhob sich vom Essen. Und auf dem Teller lag Pouletgeschnetzeltes „Basler Art“.
Im Warteraum waren wohl die einzigen Zürichdeutsch sprechenden Personen die acht Betreuerinnen der Gäste vom Rheinknie, die sogenannten Chäfer. Sie wussten alles, waren stets gut informiert und liessen niemanden im Stich. Sie waren für das wohl der Basler Gäste besorgt. Und so kamen dann alle 496 Baslerinnen und Basler mit Pfeifen, Trommeln und auf Pferdewagen gut über die Marschstrecke von drei Kilometern (könnten das nicht mehr gewesen sein??) und waren, laut Berechnung des OK, eine gute Stunde unterwegs. Dass das Marschtempo von 104 Schritten pro Minute (ebenfalls gemäss den Vorschriften) stets eingehalten werden musste, machte den Rehtobler Hochradfahrern schon ein wenig Sorge. „Ich habe gestern noch etwas geübt“, meinte François Cauderay auf der Hinfahrt mit etwas Zweifel belegter Stimme. Doch was wird schon so heiss gegessen, wie es gekocht wird! Problematisch waren für die Hochräder eher die Tramschienen, die auf dem grossen Teil der Strecke verlegt sind.
Doch nichts von alle dem brachte die korrekte Durchführung des Umzuges ins Wanken. Basel traf Zürich, und das nicht nur am Montag. Nein, Festbeginn war am Freitag unter dem Motto „Basel Hochkultur & Alltagskunst“ und diese Tage werden zweifellos dazu führen, dass sich die beiden Städte näher gekommen sind. Und getreu den vom Kantons Basel Stadt für den Umzug aufgestellten Richtlinien galt auch für die Männer vom Velomuseum Rehetobel der Wahlspruch: „…dass wir uns in bestem Licht darstellen und damit unseren Kanton würdig vertreten.“ Und das, obwohl sie am Sechseläuten 2018 ihren Auftritt als Basler absolvierten. Ähnlich wie Fussballer, standen auch sie in fremden Diensten.