„200 Jahre Draisine“ – das Velomuseum feiert den runden Geburtstag
Vor 200 Jahren wurde die erste Laufmaschine von Freiherr Karl von Drais hergestellt. Die Laufmaschine, die Draisine, wie es in Frankreich genannt wurde, ist die Urform des heutigen Velos und damit das erste Fortbewegungsmittel auf dem Zweiradprinzip. Für die Betreiber des Velomuseums Rehetobel ein Grund zu feiern und die aktuelle Ausstellung im Alten Feuerwehrdepot entsprechend zu gestalten. Mit der Präsentation einer originalen Laufmaschine, einer Leihgabe des Historischen und Völkerkundemuseums St.Gallen, setzen sie diesbezüglich Zeichen. Anlässlich der Saisoneröffnung im Velomuseum Rehetobel und der Sonderausstellung zum Thema „200 Jahre Draisine“ präsentierte Museumsleiter François Cauderay das denkwürdige Exponat, das dem Besucher den Ursprung des heutigen, komfortablen Fahrrades vor Augen führt. Er nutzte den Moment, um den Zuhörenden auch die möglichen Überlegungen des Schöpfers des ersten Velos zur erläutern und tiefer in die Geschichte der Laufmaschine und dem Umgang damit einzudringen.
Eine Gesamtbeurteilung des präsentierten Modells zeigt nach Aussage von François Cauderay auch auf, dass es nicht nach dem ursprünglichen Plan von Karl von Drais gebaut wurde. Ins Auge sticht dabei der aufgehängte und leicht gefederte Sattel, der damit einen höheren Sitzkomfort bietet. Daraus lässt sich schliessen, dass diejenige Person, die die Laufmaschine benutzte, dies sehr oft tat und damit auf einen entsprechenden weicheren Sattel angewiesen war. Ebenso unverkennbar ist, dass die Grösse des Nutzers eher gering war, worauf der kleinere Durchmesser des hinteren Rades hinweist. Nach unbestätigten Berichten soll die Laufmaschine von einem Postangestellten oder Briefträger in Wil (SG) benutz worden sei.
Nebst der originalen Laufmaschine präsentiert das Museum ein weiteres kleines Rad dieses Konzeptes, das von Kindern benutzt sein dürfe. Was das Alter dieses Exemplars anbelangt liegen keine Belege vor, doch man geht davon aus, dass es aus dem Anfang des vergangenen Jahrhunderts stammen, wurden doch Kinderspielwaren in dieser Zeitepoche mit Verzierungen ausgeschmückt. Zu bewundern sind weitere, im Zusammenhang mit dem Jubiläum stehende Exponate.
Die Öffnungszeiten sind: Bis Oktober jeden ersten Freitag im Monat vom 15.00 bis 18.30 Uhr, jeweils um 17.00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung.